Konstruktives Feedback ist ein wesentlicher Bestandteil effektiver Kommunikation in der Arbeitswelt. Es fördert nicht nur das persönliche und berufliche Wachstum, sondern trägt auch zur Verbesserung der Teamarbeit und der Unternehmenskultur bei. In diesem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Feedback-Methoden vor, die Sie in Ihrer Praxis anwenden können.
Was ist konstruktives Feedback?
Konstruktives Feedback zielt darauf ab, positive Veränderungen zu bewirken, indem es konkrete, umsetzbare und spezifische Hinweise gibt. Es ist ist ein wirksames Werkzeug, um Wachstum und Verbesserung zu fördern und ermöglicht es uns, aus Fehlern zu lernen und unsere Stärken weiter auszubauen (mehr dazu können sie hier lesen).
Welche Methoden für konstruktives Feedback gibt es?
1. Die 5-W-Methode
Diese Methode, hilft dabei, Feedback klar und präzise zu formulieren, in dem es sich auf den zu thematisierenden Anlass konzentriert. Dies kann in der Vorbereitung zu Feedback genutzt werden, wird aber auch als Gesprächstechnik angewandt:
Wer: Wer ist betroffen?
Was: Was ist passiert?
Wann: Wann ist es passiert?
Wo: Wo ist es passiert?
Warum: Warum ist es relevant?
Beispiel: "Als du gestern im Büro (Wo & Wann) das neue Projekt vorgestellt hast, hast du keine Zeit für Fragen eingeplant (Was). Das hat im Team (Wer) für Verwirrung gesorgt, weil viele Details nicht geklärt werden konnten (Warum).”
2. Die SBI-Methode (Situation-Behavior-Impact)
Das SBI-Methode hilft, strukturiert und klar zu formulieren, um welches Verhalten es sich handelt bzw. gehandelt hat und was dessen Auswirkungen sind. Auswirkungen zu kennen und zu verstehen hilft, Rückmeldungen anzunehmen. Es besteht aus drei Schritten:
Situation: Beschreiben Sie die konkrete Situation, in der das Verhalten aufgetreten ist.
Behavior (Verhalten): Erläutern Sie das beobachtete Verhalten ohne Wertung.
Impact (Auswirkung): Beschreiben Sie die Auswirkungen dieses Verhaltens auf Sie selbst oder das Team.
Beispiel: "In der Teambesprechung am Montag (Situation) hast du mehrmals das Wort ergriffen, ohne die anderen ausreden zu lassen (Behavior). Das hat dazu geführt, dass einige Teammitglieder ihre Ideen nicht teilen konnten (Impact)."
3. Die 4-Stufen-Fedback-Methode
Diese Methode konzentriert sich auf eine schrittweise Annäherung an Feedback und inkludiert eine lösungsorientierte Perspektive. Es fast die beiden vorher beschriebenen Methoden teilweise zusammen und erweitert sie, um eine Bitte der Verhaltensanpassung:
Beobachtung: Objektive Beobachtungen des Verhaltens.
Auswirkungen: Klare Darstellung der Auswirkungen.
Gefühle: Persönliche Gefühle und Reaktionen teilen.
Wunsch oder Bitte: Ausdruck der Wünsche und/oder Vorschläge zur Anpassung des Verhaltens.
Beispiel: "Ich habe beobachtet, dass du spät zu den letzten Meetings gekommen bist (Beobachtung). Das führte dazu, dass wir später angefangen und Zeit verloren haben (Auswirkungen). Das frustriert mich, weil es meinen Arbeitsplan durcheinanderbringt (Gefühle). Ich würde mir wünschen, wenn du wieder pünktlich zu den Meetings erscheinen könntest (Wunsch)."
4. Gewaltfreie Kommunikation
Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist eine Kommunikationsmethode, die von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Sie zielt darauf ab, einfühlsam und respektvoll miteinander zu kommunizieren, um Konflikte zu vermeiden und echte menschliche Verbindungen zu fördern. GFK basiert auf vier Komponenten, welche der 4 Stufen-Methode sehr ähnlich sind, aber einen größeren Fokus auf die Gefühle & Bedürfnisse setzen:
Beobachtung: Beschreiben Sie objektiv, was Sie sehen oder hören, ohne zu bewerten.
Gefühle: Teilen Sie mit, wie Sie sich in Bezug auf das Beobachtete fühlen.
Bedürfnisse: Benennen Sie die Bedürfnisse, die hinter Ihren Gefühlen stehen.
Bitten: Formulieren Sie eine konkrete Bitte, um Ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Beispiel: „Ich habe bemerkt, dass du die letzten beiden Meetings früher verlassen hast (Beobachtung). Ich fühle mich dadurch gestört (Gefühl). Mir ist es wichtig, dass wir alle auf dem gleichen Stand sind (Bedürfnis). Könntest du in Zukunft bis zum Ende der Treffen bleiben oder mich vorab informieren, wenn du früher gehen musst? (Bitten)“
Die GFK-Methode ist besonders nachhaltig, da sie eine respektvolle und empathische Kommunikation fördert. Es geht um:
Klarheit und Verständnis: GFK hilft, Missverständnisse zu vermeiden, da das Feedback klar und ohne Bewertung gegeben wird.
Emotionale Sicherheit: Indem Gefühle und Bedürfnisse offen benannt werden, fühlt sich der Empfänger verstanden und respektiert.
Konfliktvermeidung: GFK reduziert das Risiko von defensiven Reaktionen und Konflikten, da der Fokus auf gemeinsamen Bedürfnissen liegt.
Und verbesserte Beziehungen: Durch einfühlsame Kommunikation wird Vertrauen und Kooperation gefördert, was zu besseren Arbeitsbeziehungen führt.
Praktische Anwendung der Feedback-Methoden
Um diese Feedback-Methoden effektiv anzuwenden, ist es wichtig, sie regelmäßig zu praktizieren und in den Alltag zu integrieren. Ein besonders effektiver Weg, dies zu tun, sind begleitete Workshops.
Begleitete Workshops: Effektives Training für Konstruktives Feedback
Begleitete Workshops bieten eine strukturierte Umgebung, in der Feedback-Methoden erlernt und geübt werden können. Hier einige Schritte, wie das Training in einem unserer Workshops ablaufen können:
Theoretische Einführung: Vermittlung der verschiedenen Feedback-Methoden und deren Vorteile.
Praktische Übungen: Teilnehmer üben in Rollenspielen, konstruktives Feedback zu geben und zu empfangen.
Feedback-Simulationen: Realistische Szenarien werden durchgespielt, um den Umgang mit verschiedenen Feedback-Situationen zu trainieren.
Reflexion und Diskussion: Gemeinsame Reflexion der Erfahrungen und Austausch von Best Practices
Individuelle Betreuung: Wir geben individuelles Feedback und Anregungen zur Verbesserung und Intergration in den Arbeitsalltag.
Fazit
Konstruktives Feedback ist ein wirksames Werkzeug, um Wachstum und Verbesserung zu fördern. Indem Sie die vorgestellten Methoden und Prinzipien anwenden, können Sie sicherstellen, dass Ihr Feedback nicht nur gehört, sondern auch umgesetzt wird. Nutzen Sie die Gelegenheit, Feedback als positiven und motivierenden Prozess zu gestalten.
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